Velenje, eine kleine Stadt in Slowenien zeigt, wie es geht. 90 Minuten mit dem Auto von Graz entfernt, erreicht man den nagelneuen „Urbani Park Velenje“. Auf 2000 Quadratmetern Fläche entstand hier ein Skatepark auf internationalem Top-Niveau.
Wenn man da zum ersten Mal skatet, fühlt man sich, wie wenn man ganz hungrig zu einem richtig gutem All-you-can-eat-Buffet kommt – man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Insbesondere, wenn man das (um beim Bild zu bleiben) abgelaufene Tankstellenweckerl Grünanger-Skatepark gewohnt ist.
Alles passt zusammen
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich schnell, in Velenje passt alles zusammen. Die vielen abwechslungsreichen Obstacles fügen sich zu einem Ganzen zusammen, dass nicht nur jedem Skatestil und -niveau gerecht wird, sondern bieten auch endlose Möglichkeiten, alles mit Lines zu verbinden. Vom Bowlbereich will ich hier gar nicht erst anfangen. Schaut euch einfach die Bilder an.
Auch abseits vom Skatebereich wurde an alles gedacht. Wasserspender, WC-Anlagen, großzügige Zuschauerbereiche, wo sich auch die Eltern wohlfühlen, während die Augen der Kids vor Begeisterung leuchten, wenn der 180 die 5er-Stufen endlich aufgegangen ist. Und das Wichtigste: eine Flutlichtanlage, die den ganzen Park lückenlos ausleuchtet. Das ermöglicht auch Berufstätigen, nach der Arbeit noch eine Runde skaten zu gehen oder im Sommer, wenn es tagsüber viel zu heiß ist.
Velenje hat bisher 2 Millionen Euro für den Urbani Park ausgegeben. Der Skatepark ist dabei nur die erste Ausbaustufe – eine Boulderhalle wird noch folgen. Velenje ist übrigens nur ein Beispiel der vielen Top-Skateparks, die in den letzten Jahren bei unseren südlichen Nachbarn entstanden sind.
Warum schafft Graz das nicht?
Als Grazer SkaterIn fragt man sich dann schon, warum es die ganze Steiermark, insbesondere Graz nicht, der Skateszene etwas nur ansatzweise vergleichbares zur Verfügung zu stellen. Man beachte: Graz hat 12-mal (!) so viele Einwohner wie Velenje. Besonders traurig: es gibt bereits fix-fertige Pläne für einen Top-Skatepark in Graz, die Umsetzung wurde bereits vor Jahren versprochen. Leider scheint es derzeit aber so, dass die Stadtpolitik kein Interesse hat, irgendetwas am katastrophalen Zustand vom Grünanger-Skatepark zu ändern (ihr müsst jetzt stark sein, es folgen Bilder …).
Was angeboten wurde, ist den Park notdürftig zu sanieren. Doch damit wäre die dringend nötige Neugestaltung wohl über Jahre vom Tisch. Gräb hat das Thema immer regelmäßig zur Sprache gebracht. „Kein Geld, keine Priorität“, hieß es dazu aus der Stadt. Deswegen haben wir einen Plan zum Bau in zwei Stufen vorgeschlagen, was die Budgetkosten massiv senken würde. Die Machbarkeit wurde uns vom Architekten (Darko Stevanović) und vom Gebäude- und Baumanagement Graz bestätigt. Hier zur Erinnerung, wie der Plan aussehen würde:
Leider hören wir seit Monaten nichts mehr aus dem Büro des für die Finanzierung zuständigen Stadtrats Manfred Eber (KPÖ). Und während man sich beschlossene Millionenausgaben (die durchaus berechtigt sind) allesamt als Riesenerfolg auf die Fahnen heftet und kommuniziert, herrscht zum Thema Skatepark Funkstille. Zumindest hat es noch keine Absage gegeben …
Wir bleiben für euch dran!
David
DIE VEREINSARBEIT ist sehr Zeit-, Arbeits- und oft auch Nervenintensiv. Wir machen das alle ehrenamtlich, um Skaten in Graz weiterzubringen. Bitte unterstütze unsere Arbeit mit einer Spende oder einer Mitgliedschaft.