Leider hat der längst fertig geplante und lang ersehnte Grünanger-Umbau für die aktuelle Stadtregierung „keine Priorität“. Wir sind schockiert und enttäuscht, dass die Koalition, die sich vor der Wahl für die Skateszene eingesetzt hat, dieses dringend benötigte Projekt absagt.
Seit der Fertigstellung des Umbau-Plans haben wir regelmäßig nachgefragt, wie es um das Projekt steht und wurden immer wieder vertröstet – Budgetfragen müssten noch geklärt werden, hieß es von der Stadt. Nun wissen wir, die Stadt Graz will bis 2027 1,2 Milliarden Euro in die verschiedensten Projekte investieren. Der Grünanger-Umbau würde nur 0,05 Prozent (!) davon ausmachen. Die Skateszene hat aber „keine Priorität“. In der Kleinen Zeitung vergleicht Finanzstadtrat Eber (KPÖ), das eigentlich schon beschlossene Projekt mit dem Wunsch nach einer Beschneiungsanlage in Thal!
Koalition inszeniert Erfolge, tut nichts dafür
Besonders bitter: Der Skatepark muss demnächst saniert werden. Das heißt, ein in die Jahre gekommener Skatepark wird notdürftig geflickt, für möglicherweise 100.000 Euro oder mehr – damit er nicht komplett gesperrt werden muss. Der Umbau ist damit für Jahre, vielleicht sogar für immer vom Tisch.
So sieht der bereits fertige Plan aus. Es bräuchte nur den politischen Willen, ihn umzusetzen.
Wir möchten die Stadtregierung an dieser Stelle daran erinnern, dass unsere freiwillige Einschränkung beim Skaten auf öffentlichen Plätzen mit dem Versprechen von Ausweichflächen verbunden ist. Der Kompromiss: ein medial inszenierter Erfolg der Stadt, etwas dafür zu tun: „keine Priorität“.
Top-Parks in Slowenien, Kärnten, Wien, Salzburg …
In Slowenien wurde in der Kleinstadt Gradec gerade ein Park auf internationalem Top-Niveau gebaut, kurz davor wurde einer in Maribor eröffnet. Die Szene dort gedeiht und die Orte profitieren von Top-Events. Ähnliches können wir aus Wien, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg berichten. Die Steiermark ist auf der Landkarte brauchbarer Skateparks schon längst verblasst. Keine Priorität.
Besonders groß ist unsere Enttäuschung von der KPÖ. Skaten schafft wie kaum etwas anderes die Gleichheit zwischen Arm und Reich, Akademiker und Haklerin, Inländerin und Ausländer, Mann und Frau. Dass die Schaffung eines niederschwelligen und konsumfreien Zugangs zu einem modernen Herzstück dazu „keine Priorität“ hat, ist sehr schade.
Wir appellieren an die Vernunft und Weitsicht der Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ: Überdenkt diese Entscheidung, sie ist ein Schlag ins Gesicht der Skate-Szene und wirft Graz um Jahre zurück!
Diese Entscheidung zeigt, dass die Skatecommunity geschlossen und stark vor der Politik auftreten muss. Dieses Auftreten wollen wir durch GRÄB ermöglichen, bitte unterstützt uns dabei!