Es ist unglaublich, wieviel Solidarität wir im Kampf gegen das Skateverbot im Moment erfahren. Wir sind optimistisch, dass in dieser leidigen Frage bald wieder Vernunft einkehrt und ihr wieder in der Stadt skaten könnt, ohne euch Gedanken über Polizei, Organmandate oder Anzeigen machen zu müssen. Wie ihr wisst, ist die Grazer Situation schon in ganz Österreich (und über die Grenzen hinaus) zum Gesprächsthema geworden und nördlich des Semmerings schüttelt man ungläubig den Kopf. Nachdem die Medienlandschaft sich dem Thema gewidmet hat (Kleine Zeitung, Der Standard, Die Presse, Der Grazer, Weekend uvm.) haben sich nun auch Grazer WissenschaftlerInnen zu Wort gemeldet.
In einem offenen Brief an die Stadtregierung und die zuständigen MinisterInnen und Minister begründen sie, warum ein Skateverbot auch aus bewegungswissenschaftlicher Sicht kontraproduktiv ist. Wir hoffen alle Verantwortlichen lesen sich das genau durch. Hier ein Zitat aus dem Brief:
Studien haben vielfach gezeigt, wie positiv sich Bewegung auf das psychische Befinden und die Konzentrationsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Wir wollen, dass sich junge Menschen bewegen. Damit sie in Bewegung bleiben, müssen wir ihnen die Freiheit lassen, ihre Sportart bzw. ihren Bewegungsdrang ohne massive Hindernisse auszuüben. Ein Verbot des Skatens auf öffentlichen Plätzen erscheint uns daher eine jugend- und bewegungsunfreundliche Politik zu sein. Skateparks sind eine wichtige Einrichtung für jene, die gerne herausfordernde und schwere Kunststücke machen oder für Wettkämpfe trainieren. Wie bei vielen anderen Sportarten ist zu berücksichtigen, dass es auch Skater*Innen unterschiedlicher Bedürfnisse gibt, was den „Übungsplatz“ anbelangt
Der Brief vom Institut für Bewegungswissenschaften (hier runterladen) ging an Bürgermeister Siegfried Nagl, Vizebürgermeister Mario Eustacchio, die Verkehrsministerin Leonore Gewessler, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, Sportminister Werner Kogler und an zahlreiche Medien. Wir sind sehr froh, dass wir nun auch akademischen Rückhalt haben und hoffen, dass die Verantwortlichen diese Stimme der Vernunft wahrnehmen.